Projekt Schwarzenbach

Der Wiederaufbau einer keltischen Stadt am Burgberg in Schwarzen-bach, Niederösterreich.

In Schwarzenbach in der Buckligen Welt errichteten die Kelten im 2. Jh.v. Chr. eine der größten stadtartigen Ansiedlungen des Ostalpenraumes. Der römische Kaiser Julius Cäsar bezeichnete derartige frühe Städte der Kelten als "Oppida". Die Bewohner waren Adelige, Bauern, aber auch Handwerker und Händler. Das Oppidum von Schwarzenbach weist eine Innenfläche von etwa 15 ha auf und war an allen Seiten von einer bis zu 10 m hohen Stadtmauer geschützt, die heute noch als verstürzte Wallanlage gut im Gelände erkennbar ist.

Seit nunmehr 15 Jahren führt die Universität Wien in Schwarzenbach archäologische Ausgrabungen unter der Leitung von Dr. Wolfgang Neubauer durch, wobei neben der prähistorische Befestigungsanlage auch mehrere Gebäudestrukturen von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden untersucht werden konnten (siehe Bereich archäologische Prospektion, Photogrammetrie und Geodäsie).

Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten werden vom interdisziplinären Forschungsinstitut für Archäologie nun in Form eines archäologischen Freilichtmuseums präsentiert, wo in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt Teile der keltischen Stadt wieder aufgebaut wurden.

Das Freilichtmuseum soll Einblicke in das Alltagsleben der eisenzeitlichen Bevölkerung im 2. und 1. Jahrhundert v. Chr. vermitteln, wobei neben der Architektur der Gebäude die ökonomischen Grundlagen der Menschen dieser Zeit und das Handwerk in einer keltischen Stadt im Vordergrund stehen.

Das Freilichtgelände am Burgberg in Schwarzenbach setzt sich aus sieben Gebäuden, sowie aus mehreren anderen rekonstruierten Objekten wie Garten- und Zaunanlagen zusammen.

Diese erlauben dem Besucher Einblicke in verschiedene Bereiche des keltischen Lebens. Bei der Errichtung wurden nachgeschmiedete keltische Werkzeuge eingesetzt.

In den letzten Jahren wurden ein Handwerkerhaus in Pfostenbautechnik mit Riegelwänden aus Eichenholz, ein Speicherbau mit Blockwänden auf Schwellbalken in Fichte, eine Töpferhütte auf Pfosten, sowie ein großes Wohnhaus in Ständerbautechnik mit Riegelwänden aus Nadelholz errichtet. Weiters findet der Besucher ein Stallgebäude, ein Backhaus, sowie ein weiteres Wohnhaus, in dem für Schulgruppen die Möglichkeit zur Übernachtung im Freilichtmuseum gegeben wird.


Information und Kontakt:

Johann Giefing, Markt 4, 2803 Schwarzenbach, Tel. +43 (0) 2645/ 5201
E-Mail: gemeinde@schwarzenbach.gv.at
Web: http://www.schwarzenbach.gv.at