Der Augustinerturm
Der annähernd quadratische Turm weist Innenmasse von 5,30 m x 5,30 m auf, die Mauerstärke beträgt zwei Meter. Er ist elf Meter tief erhalten. Mindestens vier Geschosse konnten nachgewiesen werden. Es handelt sich dabei ausschließlich um Kellergeschosse, die in den gewachsenen Boden gesetzt waren. Da das mittelalterliche Gehniveau an keiner Stelle der Grabungsfläche mehr erhalten war (es wurde wohl spätestens beim Ausbau der Albertina Anfang des 19. Jahrhunderts zerstört), ist eventuell sogar mit einer tieferen Unterkellerung als nachweisbar zu rechnen. Das Mauerwerk im Inneren des Turmes ist als teilweise lagenhaft verlegtes Bruchsteinmauerwerk mit geringfügigen Auszwickelungen ausgebildet.
Bei dem Turm handelt es sich um den Augustinerturm, der in schriftlichen Quellen selten erwähnt wird, jedoch auf zwei wesentlichen Stadtansichten abgebildet ist: bei Augustin Hirschvogel auf einer Südansicht der Stadt Wien aus dem Jahre 1547 und bei Hanns Sebald Lautensack auf einer Stadtansicht von Wien und Umgebung aus dem Jahre 1558.
Geschleift wurde der Turm höchstwahrscheinlich um 1600 im Zuge des Ausbaus der städtischen Fortifikationen. Diese Annahme wird nach einer ersten groben Sichtung der Keramikfunde bestätigt.