Probennahme und Objektbergung

Um Holzartenbestimmung oder dendrochronologische Untersuchungen an einer Holzprobe / einem hölzernen Objekt durchführen zu können, müssen das Objekt oder eine Teilprobe im Labor entsprechend präpariert werden oder die notwendigen holzanatomischen Details sind der Oberfläche sichtbar (non-invasive Untersuchungen).

Für die Holzartenbestimmung ist meist ein Probewürfel von etwa 0,5 - 1 cm3 ausreichend.

Für dendrochronologische Untersuchungen müssen möglichst alle in der Probe / dem Objekt enthaltenen Jahresringe vermessbar sein. Je nach Erhaltungszustand sind unterschiedliche Strategien notwendig:

  • rezente Bäume: Querschnitte nach Fällung, Bohrkernentnahme mit dem forstlichen Zuwachsbohrer
  • Trockenerhaltung (Holzelemente aus historischen Gebäuden): Querschnitte von Holzelementen, Bohrkernentnahme mit Fräsbohrern
     Museumsobjekte (z.B. altägyptische Särge) berührungslose Oberflächenvermessung /  Scannen
  • Nassholzerhaltung: Entnahme von Abschnitten der einzelnen Holzelemente (Proben dauernd nass halten!), Querschnittpräparation mit Rasierklinge
  • Holzkohle: als zusammengehörig erkennbare Proben gesondert stoß- und drucksicher verpacken (Proben gleich bergen und langsam austrocknen lassen)

Die Bergungstechnik ganzer Holzobjekte ist abhängig von deren Erhaltungszustand. Droht das Stück auseinanderzufallen oder sind minutiöse Detailuntersuchungen notwendig, so ist eine Blockbergung ideal, da alle weiteren Schritte im Labor erfolgen können. Die Größe der Blöcke ist objektabhängig (vom Holzkohlestück bis zum Brunnenschacht).

Bei Nassholzobjekten (z.B. Einbäumen) ist die Bergung deshalb problematisch, da die sehr schweren Objekte leicht Abdrücke / Beschädigungen des weichen Holzes erleiden und nach der Bergung dauernd nass gehalten werden müssen, da das Holz sonst trocknet und reisst.

 

Beispielprojekt: Bergung eines bronzezeitlichen Einbaums (2011)...